Ari nickt ihr zu und dann zu mir gewandt: Sie glaubt wirklich an gar nichts mehr.
Ich blicke ihr nach, wie sie nach unten verschwindet, und kann Ari nicht verstehen. Alles, was ich sehe, ist unendliche Einsamkeit und obwohl ich sie nie mochte, kann ich ihren Schmerz in allen Einzelheiten spüren.
Ari folgt ihr kurz darauf und ich drehe mich durch die Glastüren in die Nacht hinaus. Am Boden glitzert das Licht der Laternen im Nass eines grad vergangenen Regens und das Rot und Gold nimmt mir ihre Bedrückung, aber Aris Worte liegen noch immer in meinem Kopf. Die Autos drängen sich rechts, ich gleite links, und er mit mir.
Eine Viertelstunde später, ich habe die Innenstadt schon hinter mir gelassen, trifft es mich plötzlich. Meine Umgebung schaut teilnahmslos an mir vorbei und niemand ist mit mir, nichts ist hier, das diese Erkenntnis ausgelöst haben könnte. Erst durchfließt es mich kalt, dann heiß, und was zurückbleibt, ist das Wissen, dass ich es bin, von der Ari gesprochen hat.
Ich bleibe stehen und warte auf das Entsetzen.
Es muss kommen, aber nichts.
Stattdessen bleibt die Wärme und eine merkwürdige Ruhe breitet sich in mir aus. Ich muss an die Worte meiner Mutter denken, an ihre Begegnung mit dem Heiligen, nur das in mir nichts ist, außer dem Profanen.
Dann muss ich lachen und lachend tragen mich meine Beine zurück zu Ari.
Ich laufe herunter und er schaut überrascht zu mir auf. Ich ziehe ihn nach vorn und nach einem kurzen Kuss weiß ich: Ich liebe dich.
Ari lächelt und sagt: Ich weiß.