Ich Fremdkörper

Seit ich versuche literarische Tweets zu schreiben, bekomme ich kaum mehr längere Texte hin.

Ich bilde mir einen Zusammenhang ein … dieser Cut Up scheint kein Ende zu nehmen, siehe hier: UpstairsNo9

Also statt zu schreiben (tweeten fühlt sich anders an!), mache ich Fotos. Und muss feststellen: Leute wollen nicht fotografiert werden. Wer hätte das gedacht.

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Ästhetik der Kontrolle

Ich musste weg vom Diskurs, hin zum Unaussprechlichen, ich wollte eine Ästhetik der Kontrolle finden. Das Ergebnis: Muster…

Kontrolle_01

Kontrolle ist ein beliebtes Wort, das uns sowohl als Zusicherung (wir haben alles unter Kontrolle) als auch in deren Gegenteil, der Aufgabe, (man kann nicht alles kontrollieren, lass dich fallen) oft begegnet. Ich persönlich verbinde mit Kontrolle meistens das Wort Sicherheit, insgesamt also etwas sehr Biederes aber trotzallem Essentielles. Kontrolle ist für mich besonders dann wesentlich, wenn ich spüre, dass ich sie verliere, also realisiere, dass ich sie scheinbar noch bis eben hatte. Loszulassen, aufzugeben, nicht zu reflektieren fiel mir schon immer schwer und gleichermaßen stört es mich, dass ich es nicht kann.

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Reflex

Der Andere stand gestern wieder am Strand, er kommt seit Wochen und immer gegen Abend. Plötzlich taucht seine Gestalt zwischen den Bäumen am Ufer auf und verharrt ohne eine Bewegung, bevor sie wieder verschwindet. Seine lautlose Annäherung verrät ihn, denn die anderen Schaulustigen geben sich niemals die Mühe leise zu sein, und erst durch seine Vorsicht bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Manchmal bin ich mir fast sicher, er weiß von mir. Sein Schauspiel ist nur für mich, eine schweigsame Konversation über die Tiefe des Sees, seine Wellen und das Wabern des Mondlichts, das nie bis an sein Gesicht gelangt. Er ist mein Bruder auf der anderen Seite, ein stummer Wächter, der hofft, dass seine Funktion niemals herausgefordert wird.

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Zuflucht

Es war ein langer Tag, als ich die Tür verschlossen vorfinde. Wie ein Idiot versuche ich wieder und wieder den Schlüssel ins Schloss zu schieben, mein Hirn unfähig zu begreifen, was vorgefallen ist, was vorgefallen sein muss. Irgendwann gehe ich ums Haus herum und sehe sie dort sitzen. Ich klopfte gegen die Fensterscheibe, sage nichts, schaue nur. Sie kommt mir entgegen und verharrt kurz vor der Scheibe, bevor der Fensterladen vor mir zu Boden knallt. Ich gehe wieder nach vorn, die Schlüssel immer noch in der Hand, dann zum Auto. Irgendwo in mir höre ich mich zu mir sprechen, dass ich was unternehmen muss, aber keine Anweisung erreicht mein Bewusstsein vollständig. Ich starte das Auto, schere aus und bin gleich wieder auf der Straße.

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Blockpause

Du bereitest mir die Bühne: der Schwung nach vorn und ich sehe entlang dieser Hüften hinaus ins Freie, atme endlich wieder Luft ein. Ich spüre deinen Blick ganz deutlich, aber vergesse ihn mit den Strahlen auf meiner Haut. Das Licht flutet mein Bewusstsein und ich muss nicht mehr wissen, was ich bin. Alle Existenz wurde mir entzogen und ich gleite dahin.

Dein Schlag trifft mich unerwartet und erst jetzt werde ich der Spitzen gewahr, die den Boden unter mir bedecken und spüre die Dunkelheit gleich neben mir. Ich habe vergessen, wie Panik sich anfühlt, aber ich glaube, sie befiehlt mir zu fliehen, nur keiner meiner Sinne gehorcht mehr diesem fernen empathischen Gefühl.

Mein Blick auf ewig geöffnet geht geradeaus. Ich warte auf dich.

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