Mystère

Ari rückte die Lichterkette zurecht und stützte sich wieder auf die Theke. Er hörte, wie in der Küche der Kühlschrank ansprang und stellte die Musik etwas lauter. Der Laden war komplett leer, er hatte nichts zu tun. Nach einer Weile des Rumstehens nahm er sich eine der Zeitungen und setzte sich nach vorn. Das letzte Licht des Tages fiel durch die Fenster hinein und von hier konnte er die alte Brücke mit ihren üblichen Bewohnern sehen. Er legte die Zeitung  beiseite und beobachtete die alten Männer und Frauen, und die jungen und undefinierbaren unter ihnen, wie sie debattierend und zeternd auf und ab liefen. Ari konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber folgte gespannt den Bewegungen ihrer Arme und Beine, den bezeichnenden Falten ihrer Kleidung, die ihre Körper definierten und Muskel und Fleisch zu Organen des Ausdrucks machten. Als die Laternen begannen zu leuchten, beruhigte sich das Schauspiel in plötzlichen Schüben und schließlich saß nur noch eine junge Frau dort, ihren Kopf zurückgelegt, als wollte sie sich sonnen.

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