Sara is a midday flower.

Unser Bild war immer einseitig und ich frage mich, ob das so sein musste, ob das die Regeln der Welt sind, oder ob ich sie selbst geschaffen habe. Mein Blick ist weich, ohne Fokus und sehnsüchtig, nur geschärft in den Momenten, in denen die Regeln unfair werden, in denen sie sich gegen mich wenden, in denen ich mitspielen muss, obwohl ich es nicht will. Aber ich konnte mich nicht wehren, gegen diese Ungerechtigkeit, deren Grund irgendwo in der Dynamik unseres Bildes begraben lag:

Saras Körper auf dem Bett, Saras Augen auf mir oder auf dem Buch neben ihr. Ich bin ganz nah und der Moment spaltet sich. Ich kann es in ihren Augen sehen, in der Spannung ihres Körpers, mit dem ich verschmelze und der mich abweist. Die Sucht nach dem warmen Licht meiner Vorstellung ist zu stark, um beide Momente zu akzeptieren. Meine Aufmerksamkeit manifestiert sich und ich bin mir selbst deutlicher bewusst, als je zuvor. Die Momente kollidieren und offenbaren unser Bild. Aber weder in Sara noch in mir findet sich eine Lösung. Ich weiß nur, dass weder sie noch ich für die Konsequenzen der Spaltung verantwortlich sind. Unser Bild existiert nur zwischen uns und schließt uns beide aus.

Sara leuchtete immer im Licht der Harmonie. Es erwuchs aus meiner tiefsitzenden Selbstsucht, deren Vollendung in den Mittagsstunden oft so nahe lag, aber nie erreicht werden konnte.

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